Feb 02, 2020 / Press Releases

Wirtschaftliche Auswirkungen des Coronavirus

Wirtschaftliche Auswirkungen des Coronavirus

Die Wirtschaftskammer Schweiz-China empfiehlt Schweizer Unternehmen mit Geschäftsaktivitäten in China ihre Lieferketten auf kritische Komponenten zu überprüfen.

Das Ausmass der wirtschaftlichen Folgen der Ausbreitung des Coronavirus ist noch nicht quantifizierbar. Auslöser einer potenziellen Krise ist nicht nur die rasche Ausbreitung des Virus selbst, sondern auch die Gegenmassnahmen der chinesischen Regierung. Felix Sutter, Präsident der Wirtschaftskammer Schweiz-China (SCCC) erklärt: «Inwiefern die Massnahmen der chinesischen Regierung zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus greifen, kann erst in Zukunft bestimmt werden. Es muss jedoch damit gerechnet werden, dass es Lieferengpässe bestimmter in China produzierter Komponenten geben wird.»

Die Wirtschaftskammer Schweiz-China empfiehlt deshalb Schweizer Unternehmen mit Geschäftsaktivitäten in China oder mit Lieferanten aus China, ihre Lieferketten zu überprüfen. Dass der breite Ausbruch des Virus auf die Zeit des Chinesischen Neujahrs fiel, dürfte die Produktionseinbussen zumindest in der kurzen Frist jedoch in Grenzen halten, da zu dieser Zeit in China praktisch sämtliche Produktionsanlagen still stehen.

Die aus westlicher Sicht drastischen Massnahmen sind vor dem Hintergrund zu sehen, dass für die chinesische Regierung die Gesundheit der Bevölkerung – ob chinesische Staatsbürger oder Ausländer – oberste Priorität hat, was in allem wirtschaftlichen Handeln berücksichtigt wird. Sutter betont: «Deshalb wird mit der Produktionsaufnahme vorerst abgewartet, sie dürfte voraussichtlich zehn Tage später als geplant stattfinden. Auch die wichtigsten Transportverbindungen dürften dann wieder geöffnet werden.»

Die Tatsache, dass die Krise zum Jahresbeginn ausbrach, gibt der chinesischen Wirtschaft zudem Zeit, sich im Jahresverlauf wieder zu erholen. Ein beachtlicher Teil des Konsums, der zurzeit massiv eingebrochen ist, dürfte auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden, wie zum Beispiel Inlandreisen, Freizeitaktivitäten oder Restaurantbesuche. Die chinesische Regierung und die People’s Bank of China haben Massnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft angekündigt.

Enthält die Lieferkette von Schweizer Unternehmen kritische, von Produktionsaufschüben betroffene Komponenten, könnten diese Betriebe schnellere Transportwege in Betracht ziehen.  Das sei zwar mit höheren Kosten verbunden, verhindere aber potenzielle Produktionsprobleme in der Schweiz. Wichtig sei, dass betroffene Unternehmen ihre Zulieferketten genau analysieren und Ruhe bewahren.

Die SCCC beobachtet die Situation genau und wird bei neuen Entwicklungen informieren. Sie wünscht der chinesischen Bevölkerung gute Gesundheit.


Medienmitteilung